In meinem Blog geht es Themen wie z.B. Persönlichkeitsentwicklung im Allgemeinen, Perspektivwechsel, Motivation, Selbstliebe, Achtsamkeit, Leistungsdruck im Sport wie aber auch im alltäglichen Leben.
Die Welt da draussen ist schnell, manchmal etwas zu schnell. Sie wirft uns manchmal aus der Bahn und manchmal finden wir nicht zurück zu uns.
Dieser Blog ist für all diejenigen, die raus wollen aus ihrem Hamsterrad im Kopf und mutig sind um ihre Augen zu öffnen.
2024-07-25
Wieso hängen wir oft in unserem Quark fest?
Wer kennt das nicht? Etwas läuft im Alltag schief, wir beginnen emotional zu straucheln, und am Ende fallen wir. Nun heißt es, aufstehen und die Krone richten! Aber warum fällt uns das oftmals so schwer und warum bleiben wir länger in unserem „Quark“ hängen, als nötig wäre?
Was hält uns im Quark gefangen?
Es passiert schnell: Wir sitzen am Boden und es scheint, als hätten wir Saugnäpfe am Hintern. Eigentlich wollen wir ja aufstehen, aber irgendwie geht es nicht. Je mehr wir darüber nachdenken, desto schlechter fühlen wir uns und es wird immer schwerer, wieder hochzukommen. Denn jetzt kommt auch noch das Bewusstsein dazu, dass wir im dicken, klebrigen Quark sitzen. Gefühle wie Selbstmitleid, Scham, Hoffnungslosigkeit und ähnliches kommen in uns auf.
Diese negativen Gefühle sind sehr intensiv und überwältigend. Sie nehmen uns in Beschlag und verhindern, dass wir klar denken können. Selbstmitleid lässt uns glauben, dass wir es nicht besser verdienen. Scham bringt uns dazu, uns vor anderen zu verstecken. Hoffnungslosigkeit führt dazu, dass wir nicht mehr an eine positive Veränderung glauben. Diese Emotionen sind wie schwere Ketten, die uns an den Boden fesseln.
Der Teufelskreis negativer Gefühle
Na großartig, wenn wir jetzt nicht aufpassen, feiern diese Gefühle eine Party und laden auch noch weitere Gäste ein. Kollege Selbstzweifel steht schon vorm Kleiderschrank und überlegt, was das richtige Outfit für die Party sein könnte. Der Teufelskreis beginnt! Ein negativer Gedanke zieht den nächsten nach sich und wir versinken immer tiefer im emotionalen Sumpf.
Dieser Teufelskreis entsteht oft, weil wir uns nicht nur schlecht fühlen, sondern uns auch schlecht dafür fühlen, dass wir uns schlecht fühlen. Es ist wie ein doppelter Schlag: Erst trifft uns das eigentliche Problem, und dann schlagen unsere negativen Gedanken noch einmal zu. Dieses Muster zu durchbrechen, ist nicht einfach, aber möglich.
Aber was wäre, wenn das nur eine Sache von Übung wäre?! Was wäre, wenn du es trainieren könntest, diese Gefühle rechtzeitig wahrzunehmen und Tools lernst damit besser umzugehen?!
Warum fällt das Wiederaufstehen so schwer?
Wir kommen alle als unbeschriebenes Blatt zur Welt und machen dann unsere ganz eigenen Erfahrungen. Unser Umfeld prägt uns und wir beginnen schon recht früh in unserem Leben ein Bild von uns und unserem Umfeld zu entwickeln. Dabei entsteht eine Art Grundriss, ähnlich wie bei einem Haus. Wie groß ist welcher Raum? Wie ist er gestaltet, sind die Wände hell oder dunkel? Hat der Raum Fenster? Dürfen andere Menschen in diesen Raum, oder lässt du niemanden hinein?
Diese inneren Räume sind oft das Ergebnis von wiederholten Erlebnissen und den daraus resultierenden Überzeugungen. Wenn wir zum Beispiel häufig Kritik erfahren haben, kann es sein, dass unser „Selbstwert-Raum“ sehr klein und dunkel ist. Wir haben uns daran gewöhnt, uns schlecht zu fühlen, weil es bekannt und vertraut ist.
Unser Gehirn bevorzugt das Bekannte und Vertraute, selbst wenn es unangenehm ist. Es wählt immer den bekannten und sicheren Weg, weil es auf Überleben programmiert ist. Veränderungen werden als potenzielles Risiko gesehen. Auch wenn einige deiner Räume vielleicht dunkel und ohne Fenster sind, hast du dich an sie gewöhnt. Du kennst sie, und dein System hat sie trotz Schmerz als sicher eingestuft. Denn unser Gehirn wählt immer den bekannten und sicheren Weg.
Glückshormone und andere Cocktails
Du hast bestimmt schon mal davon gehört, dass unser Gehirn in bestimmten Situationen Glückshormone produziert. Die bekanntesten drei sind Dopamin, Serotonin und Endorphin.
Diese Hormone sind für unser Wohlbefinden zuständig. Dopamin wird oft als Belohnungshormon bezeichnet und spielt eine große Rolle bei Motivation und Freude. Serotonin beeinflusst unsere Stimmung und kann Gefühle von Zufriedenheit und Ruhe fördern. Endorphine sind natürliche Schmerzmittel und erzeugen ein Gefühl von Euphorie.
Aber unser Körper kennt auch den Gegenspieler zum Glückshormon. Wenn wir zum Beispiel verlassen werden, empfinden wir große Traurigkeit. Im Gehirn kommt es zu einer Stressreaktion und das Stresshormon Cortisol wird freigesetzt. Dieses Hormon bereitet uns auf Kampf oder Flucht vor und sorgt dafür, dass wir in Alarmbereitschaft sind.
Die positiven wie auch die negativen Hormone können uns „süchtig“ machen. Wie ein leckerer Cocktail mit Papierschirmchen. Das liegt daran, dass unser Körper diesen Zustand kennt und weiß, dass er in der Vergangenheit auf diese Weise überlebt hat. Also warum sollte man etwas ändern? Das Überleben ist schließlich das höchste Ziel, ob betrunken vom Cocktail oder nicht.
Der Weg raus aus dem Quark
Eingangs habe ich gesagt, dass man trainieren kann, wie man schneller aus dem Quark herauskommt. Und so ist es auch! Du kannst es trainieren wie eine Sportart oder lernen wie eine Fremdsprache. Du darfst dich bewusst entscheiden, das Training anzutreten und am Ball zu bleiben. Denn nur dann wirst du darin gut werden.
Das Training kann man in drei Stufen unterteilen:
1. Wahrnehmung: Durch mehr Achtsamkeit lernst du den Moment wahrzunehmen, in dem du auf dem Quark ausrutschst. Der Moment, wo die Gefühle zuschlagen und anfangen, ihre Party zu planen. Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein und seine Gedanken und Gefühle ohne Bewertung zu beobachten. Es geht darum, den Autopiloten abzuschalten und bewusst wahrzunehmen, was gerade passiert.
2. Bewusste Entscheidung: Du hast also gerade festgestellt, dass du mit deinem Hintern im Quark sitzt. Nun liegt es in deiner Hand! Willst du sitzen bleiben? Oder willst du mehr vom Leben und dich aus dem alten Bekannten lösen? Triff diese Entscheidung wirklich bewusst und mit voller Willensstärke. Denn wie du weißt, der Quark ist ganz schön klebrig und es kostet Energie, aufzustehen. Diese Entscheidung ist der erste Schritt zur Veränderung. Es bedeutet, Verantwortung für dein eigenes Wohlbefinden zu übernehmen und aktiv zu werden.
3. Neustart: Großartig! Du darfst dich selbst feiern! Denn viele Menschen bleiben einfach im Quark sitzen und bringen nicht die Energie, die Willenskraft auf, um aufzustehen. Jetzt liegt das große Feld der Möglichkeiten vor dir. Du kannst wählen, wer und wie du sein möchtest. Denn alles beginnt in dir! Es ist eine Gelegenheit, neu zu beginnen und dein Leben nach deinen Vorstellungen zu gestalten.
Übung macht den Meister
Dieser Prozess erfordert Übung und Geduld. Es wird Rückschläge geben, und manchmal wirst du wieder im Quark landen. Aber jedes Mal, wenn du dich entscheidest, aufzustehen, stärkst du deine Fähigkeit, mit negativen Gefühlen umzugehen. Es ist ein fortlaufender Lernprozess, der dich immer resilienter macht.
Unterstützung suchen
Du musst nicht allein trainieren, denn mit einem Coach an deiner Seite ist es viel leichter. Dein Coach hat bereits selbst genügend Erfahrungen mit Quark und Cocktailschirmchen gemacht. Er kann dir dabei helfen, die Momente des Strauchelns zu erkennen und kennt auch Energiequellen, um das Aufstehen zu erleichtern. Genauso wie bei der Findungsphase deiner neuen Ausrichtung und deines wirklichen Selbst steht dein Coach dir zur Seite. Also scheue dich nicht davor, um Unterstützung und Hilfe zu bitten.
Ein Coach oder Therapeut kann dir Techniken beibringen, die dir helfen, deine negativen Gedanken zu hinterfragen und positive Veränderungen in deinem Leben zu implementieren. Er kann dir auch Werkzeuge an die Hand geben, um deine Emotionen besser zu regulieren und deine Resilienz zu stärken.
Fazit:
Wir alle straucheln mal und fallen auch mal hin. Entscheidend ist es, wieder aufzustehen! Dein innerer Grundriss, den du dir im Laufe deines Lebens aufgebaut hast, muss nicht für immer so bestehen bleiben. Du darfst renovieren und deine Räume neugestalten. Du darfst Wände einreißen, Fenster neu setzen, die Wände neu streichen und auch die Möbel erneuern. Es liegt an dir, wie du leben möchtest, und es ist deine Entscheidung. Wie sehr liebst du dich selbst, dass du in einem schönen Grundriss leben möchtest? Vielleicht ist es an der Zeit, einen Partyraum einzurichten und die Gefühle Selbstliebe, Selbstachtung, Lebensfreude, Liebe und Vertrauen einzuladen.
Denke daran, dass Veränderungen Zeit brauchen und dass es in Ordnung ist, Unterstützung zu suchen. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu holen und an sich zu arbeiten. Du bist der Architekt deines Lebens und hast die Macht, es nach deinen Wünschen zu gestalten. Wage den ersten Schritt, und du wirst sehen, dass sich Türen öffnen, von denen du nicht einmal wusstest, dass sie existieren.
Erlaube dir, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Sei geduldig mit dir selbst und feiere jeden kleinen Fortschritt. Denn jeder Schritt, den du aus dem Quark heraus machst, ist ein Schritt in Richtung eines erfüllteren und glücklicheren Lebens.
Christin - 14:22:01 | Kommentar hinzufügen
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